Kampagne: Den besten Kraken sieht man nicht - Danyal Khaye

  • Wo hast du denn gelernt, so geschwollen daher zu reden. Du hörst dich ja an wie einer dieser Propagandafilme, den die Priester immer drehen. Nur halt aufs Militär bezogen. Warst du nie im Einsatz? Obwohl sie ja reguläre Parshans eher nicht im Totenwaldaufstand eingesetzt haben. Höchstens beim Aufräumen. Also kennst du das wahrscheinlich nicht. Wenn man bis zu den Ohren im Schlamm steckt, dann sind solche Reden nicht mehr als heiße Luft. Du bist ja nun Agent, vielleicht braucht man da diese seltsame Einstellung.


    R O L L E N S P I E L:

    Er versucht sein Lachen zu unterdrücken und zu mäßigen. So ganz gelingt es ihm allerdings nicht.


    Und nunja Vision. Ich glaube schon, dass der Shaikh alternative Pläne hat, aber mit fast unendlichen Möglichkeiten und einer gewissenlosen Bande an seiner Seite kann man auch ein wenig mehr als nur Regeln auslegen, nämlich sie völlig brechen. Saredash ist ja auch so entstanden. Klar hat man für solch seltsame Esoterik in der Stiftung keinen Platz, aber wenn der Konflikt eskaliert, dann wage ich nicht das Ergebnis auszumalen. Auch wenn das wohl nur meine Schreckensvision ist. Davor kommen sicher noch Dutzende andere Pläne.

  • Natürlich war ich im Einsatz. Täglich. Das letzte Mal vor wenigen Stunden. Das Problem wurde gelöst, die Botschaft ist sicher. Und ich habe einen neuen Mitarbeiter, was großartig ist, und ich befasse mich lieber mit dem, als darüber zu klagen, wie schlecht es mir vorhin ergangen ist. Lach nur, Thar, ich bin dir nicht böse.

    R O L L E N S P I E L:

    Er hebt ein wenig die Schultern und lässt sie wieder fallen.


    Mag sein, dass ich geschwollen rede, ich werde auch regelmäßig als Spießer und Langweiler bezeichnet. Auch ich bin, wie ich bin, ich suche Antworten und Erklärungen. Warum handeln Menschen so? Wie kann ich dem begegnen, um die Situation doch noch zum Guten zu wenden und meinen Auftrag zu erfüllen? Ich bin kein Psychologe. Aber ich beobachte die Menschen und höre ihnen zu. Es mag schon sein, dass das niemandem nützt, wenn ich bis zu den Ohren im Schlamm versinke. Aber es nützt bei Polizeiaufgaben und bei der Begegnung mit aufgebrachten oder verzweifelten Zivilisten. Das war ja bisher mein Gebiet. Ob es mir als Agent nützen wird, wird sich zeigen.


    Du warst beim Totenwaldaufstand dabei?

  • Irgendjemand musste ja Erkenntnisse sammeln und da hat man als Hüter kaum eine Wahl. Warum glaubst du hat mich der Shaikh ausgewählt, dich in Persuna zu besuchen oder mich dir zuzuteilen? Ich habe mir meine Sporen da verdient und seine persönliche Aufmerksamkeit erfahren. Er sieht mich wohl als interessant an und so habe ich mehr Freiheiten als andere. Doch das mag auch nicht so gesund sein. Was war denn in der Botschaft, dass du sie als Einsatz bezeichnest? Hier in Hatha ist doch eigentlich nie was los.

  • R O L L E N S P I E L:

    Danyal nickt respektvoll. Thar hat in einer ähnlichen Lebensspanne wie der seinen schon ein vielfaches an Erfahrung gesammelt.


    Wie alt bist du? Du hast ja schon einiges durch. Warum der Shaikh dich an meine Seite bestellte, kann ich trotz allem nur mutmaßen.


    R O L L E N S P I E L:

    Und seine bisherigen Mutmaßungen, die guten wie die schlechten, sind zu peinlich, um sie auszusprechen.


    Kannst du es mir beantworten? Selbst wenn er mich seinem Bruder zuliebe unterstützen möchte: Warum schickt er ausgerechnet dich zu keinem anderen Agenten als zu mir?


    Die Ruhe in Hatha hatte sich mit meiner Ankunft spontan erledigt. Irgendwie habe ich es geschafft, durch meine Präsenz einen seit Jahrzehnten gesuchten Saredash-Mann aus seinem Versteck zu locken, der samt zweier Kumpanen mustergültig in der Botschaft wütete. Wahrscheinlich müssen wir von Glück reden, dass es nur einen Toten und drei Verletzte gab. Ich konnte den Fall nicht abschließen, weil ich nun bereits fort muss, aber immerhin können die Menschen in der Botschaft jetzt wieder ruhig schlafen, auch wenn mich das einige Nerven und einen Schock mit dem Taser gekostet hat.

  • Beim Alter kann ich nur raten, vielleicht etwas über 20. Ich habe kaum Erinnerungen an meine Kindheit. Und warum ich dir helfen soll, weiß ich auch nicht. Ich kann die Ziele des Shaikhs nur erraten, aber wissen tue ich nichts wirklich. Das ist bei den Brüdern ja normal. Es weiß ja niemand, wo sie überhaupt herkommen. Sie kommen faktisch aus dem Nichts.


    R O L L E N S P I E L:

    Er lächelt gequält, dann blickt er wieder ernst.

    Saredash? Hier? Da hast du wirklich die Götter auf deiner Seite gehabt, denn die Leute sind brandgefährliche Fanatiker. Ich meine ja, dass es nur zwei Fraktionen gibt, die diesen Irren in punkto Gefährlichkeit das Wasser reichen können, und das sind die Akademie von Persuna und Makratiin. Aber das ist so ziemlich eine Stufe. Das wäre allerdings ein Punkt, warum ich dir helfen soll, weil ich eben schon mit Saredash zu tun hatte.

  • Gibt es einen Tag, den du als Ersatz-Geburtstag feierst? Das Datum, als du aus den Ruinen herauskamst zum Beispiel?


    Saredash war in der Tat nicht ohne. Der eine Mann hat lieber den Freitod gewählt, als sich lebend fassen zu lassen und er hat zuvor viel Schaden angerichtet. Ein toter Hausmeister und drei verletzte Tempelgardisten gingen auf seine Rechnung. Und ich war vorher noch in aller Ruhe mit ihm allein planschen!


    R O L L E N S P I E L:

    Danyal schüttelt den Kopf, als könne er selbst kaum fassen, dass er nicht ersäuft wurde.


    Was die Gried-Brüder betrifft, nehme ich es auch so wahr. Seit ich Agent bin, ist alles in der Schwebe, es fühlt sich an wie ein freier Fall. Das erste Mal im Leben bin ich auf mich allein gestellt. Vieles fällt in die Rubrik Versuch und Irrtum, es ist ein Austesten meine Grenzen und Möglichkeiten, aber da es anderen Agenten vermutlich genau so ergeht, werde ich das schon packen.


    Bei dir war es wohl umgekehrt: Du warst von kleinauf gewohnt, dich allein um dich selbst zu kümmern und musstest dich plötzlich einordnen. Wahrscheinlich wärst du damit der bessere Agent. Wie lange arbeitest du schon für die Stiftung?

  • ich habe irgendwann in der Pubertät als Laufjunge angefangen und dann halt die ganze Zeit. Und es war nicht schwer. Wir waren eine Bande und dann eine größere Bande und dann wurde ich halt erwachsen und bekam mehr und mehr eigene Verantwortung. Das war eigentlich recht natürlich. Man merkt, dass Faantir Gried drei Kinder hat. Also wenn er da seine Hand im Spiel hatte.


    Ich feiere persönlich den Tag als ich das erste Gehalt bekommen habe. Man gab mir Ausweispapiere, digitale Signaturen, Kleidung, Essen und Geld. Das konnte ich als Kind kaum fassen. Einer wollte mich noch abziehen, aber der hat von der Wache dort eine Tracht Prügel bekommen. Und ich glaube, die Passagiere kommen gleich. Also kannst du noch antworten, aber dann sollten wir über etwas anderes reden, wenn wir nicht auffallen wollen. Hast du dir schon überlegt, wie wir da auftreten werden? Arbeitskollegen? Die Paarnummer bekomme ich nicht hin, tut mir Leid. Nicht wegen irgendwelcher Einstellungen, aber ich finde das schwierig gut zu spielen. Also sollte es schon irgendwas Professionelleres sein.

  • Dass du so einen Tag für dich gefunden hast ist gut. Ganz ohne wäre schade.


    R O L L E N S P I E L:

    Danyal sieht sich in Richtung Tür um, da er meint, die anderen Passagiere schon zu hören, dann blickt er wieder nach vorn.


    Ich wäre in der Paarnummer ebenfalls schlecht, weil sich in mir alles gegen eine solche Maskerade sträubt. Ich nehme eine Beziehung sehr ernst und möchte keine spielen. Arbeitskollegen wäre am einfachsten, da wir ja auch welche sind. Nehmen wir dieses Gewand? Dafür benötigen wir kein schauspielerisches Talent.


    R O L L E N S P I E L:

    Ansonsten gingen sie aufgrund ihres ähnlichen Aussehens wohl auch als Brüder durch.

    • Offizieller Beitrag
    Hintergrund:

    Kapitel I endet damit. Es werden zwei Elemente freier Wahl mit folgender Einschränkung vergeben:


    1. Neue Elemente können nur auf 1 gesteigert werden.

    2. Maximaler Elementpool ist 5, zum Erreichen des fünften Ranges sind jedoch zwei Elemente nötig, die auf einmal ausgegeben werden müssen.


    Es gilt die Beschreibung der Elemente im Lexikon zur Orientierung.

  • Hintergrund:

    Die ersten Tage waren für den neuen Agenten Danyal Khaje eine anstrengende, aber auch lehrreiche Zeit.


    Er hat eine Vielzahl von unterschiedlichen Menschen getroffen, mit ihnen gesprochen, ihnen zugehört und sie aufmerksam beobachtet: Schatten +1


    Danyal hat auch erlebt, wie wichtig die Arbeit der Agenten für die Menschen in der Hegemonie ist. In dem Wunsch, Gutes zu bewirken, geht er seine Arbeit künftig mit verstärktem Idealismus an: Licht +1


    Neuer Elementpool:


    4xSchatten

    2xEis

    1xWasser

    1xLicht

  • R O L L E N S P I E L:

    Als erstes betritt eine überdurchschnittlich große Frau das Flugzeug, in einen modischen Freizeitanzug gekleidet. Die Schuhe sind eher in Richtung Sport ausgelegt. Ihre Kleidung enthält für eine solche Ausstattung erstaunlich viele Taschen. Ihr Gesicht trägt ein fröhliches Lächeln, doch es ist für Danyal ziemlich offensichtlich nur aufgesetzt. Ansonsten ist das Gesicht recht ansehnlich, mit Grübchen, samtigbraunen Augen, einer kleinen Nase, geschwungenen Brauen und Lippen, eingerahmt von einem Schopf glatter Haare, die in einem Zopf zusammengebunden sind. Aber man kann es auch sehen, dass sie eindeutig wehrhaft ist und wohl kämpfen kann. Das verraten Gang und Haltung. Es ist wahrscheinlich klug, sie nicht zu unterschätzen.


    Neben Danyal wird Thar leichenblass und seine Hände krampfen sich um die Lehnen. Seine Stimme ist angespannt und mühsam beherrscht.

    Ishri. Weiß der Großwesir, dass du hier bist? Das denke ich jedenfalls nicht. Was führt den Ostwind hierher?

    R O L L E N S P I E L:

    Seine Verwendung des Wortes "Ostwind" hat ein besonderes Gewicht, fast wie ein Titel, aber auch ein wenig wie ein Fluch. Die Frau lächelt ein wenig echter, breiter und zwinkert Danyal zu. Dann setzt sie sich auf den dritten Sitz in der Reihe direkt neben Danyal. Ihre Kleidung ist so gut gefertigt, dass kaum eine Falte oder gar ein Geräusch entsteht. Ihre Stimme ist volltönend und geschmeidig, sie offensichtlich im Sprechen ausgebildet worden.

    Ich grüße euch beide, Hüter und Agent. Ich bin Archivarin Ishri. Ich wurde geschickt, um euch bei eurem Auftrag zu helfen. Damit beide Nachrichtendienste dir zuarbeiten können, ehrbarer Danyal Khaje. Und der Großwesir ist doch schon durch Danyal hier. Die Akademie ist mehr als nur ein Anhängsel des Großwesirs. Das sollte auch die linke Hand des Shaikhs von Alegon wissen.

    Hintergrund:

    Erweiterte Beschreibungen durch Schatten 4.

  • Masa al'hrem, ehrbare Ishri, die man Ostwind nennt.


    R O L L E N S P I E L:

    In Anbetracht der Spannung, die zwischen Thar und der Frau zu herrschen scheint, verschiebt Danyal seine Frage nach ihrem klangvollen Namenszusatz auf später. Die Sitzordnung hat ihn dazu auserkoren, das polsternde Wattebällchen zwischen den beiden zu bilden. Einstweilen nimmt er diese Aufgabe wahr, indem er freundliche Ruhe ausstrahlt. Seine Körperhaltung ändert sich bei ihrem Erscheinen nicht, davon abgesehen, dass er seine Muskeln bewusst entspannt und den Kopf in ihre Richtung wendet.


    Dich schickt also die Akademie von Persuna. Was hat man dir über meinen Auftrag berichtet? Ich möchte dich ungern mit Wiederholungen langweilen.


    R O L L E N S P I E L:

    Und natürlich möchte er ausloten, was sie tatsächlich von seinem Auftrag weiß. Warum Thar sich so aufregt, wird Danyal ihn später unter vier Augen fragen. Dass ihm der Shaikh mit dem Hüter nicht irgendwen geschickt hatte, war Danyal bewusst, doch dass er gleich die linke Hand von Faantir Gried persönlich ist, flößt Respekt ein. Ob es Thar überhaupt recht ist, dass Ishri dieses Detail ausgeplaudert hat, darf bezweifelt werden. Andernfalls hätte er sich wohl selbst entsprechend vorgestellt.

  • Ich bin mit den Gegebenheiten wohlvertraut. Aber das mit dem Ostwind ist nur so eine Redensart. Einfach nicht beachten. Ich hoffe, unsere Zusammenarbeit wird besser laufen als ich es von Thar gewohnt bin. Aber es ist auch schwierig mit der Stiftung zu arbeiten. Man kann ihr nicht trauen und sie ist fraglos die gefährlichste futunische Fraktion, noch mehr als Saredash, ich werde natürlich offen bleiben, aber du musst da vorsichtig sein, ehrbarer Danyal. Oh, da kommen die anderen Fluggäste.


    R O L L E N S P I E L:

    Darin geht auch unter, was vielleicht von Thar als Antwort gekommen wäre. Das Flugzeug ist allerdings auch nicht sehr voll besetzt und man könnte sich sicher leise unterhalten, auch wenn das auffallen würde. Es gibt danach ein Muschelbüffet, Fischburger oder einen Wurzelsalat als Essenswahl. Ishri wählt die Muscheln und Thar den Fischburger. Wie zufällig lauern die beiden darauf, welches Essen Danyal wohl bestellen wird, um daraus idiotischerweise irgendeine Positionierung abzulesen.

  • R O L L E N S P I E L:

    Während die einsteigenden und sich im Flugzeug verteilenden Gäste für eine gesteigerte Geräuschkulisse sorgen, wirft Danyal leise ein:


    Ich kann über Thar nicht klagen. Er ist übrigens mein offizieller Mitarbeiter.


    R O L L E N S P I E L:

    Womit sich die Frage nach der Positionierung auch unberücksichtigt von der Wahl des Essens klären sollte. Nach Danyals Verständnis trägt er nun die Verantwortung für Thar, so lange, bis dieser wieder abberufen wird, was hoffentlich erst in sehr, sehr ferner Zukunft geschieht oder am besten überhaupt nicht. Und da hält Danyal ihm natürlich den Rücken frei.


    Aber danke für deine Sorge, Ishri. Ich hoffe natürlich auch auf eine gute Zusammenarbeit, das kriegen wir drei schon hin.


    R O L L E N S P I E L:

    An Danyals Zuversicht kann nicht einmal die Tatsache etwas ändern, dass es hier keinen Süßkram gibt und so wählt er den Wurzelsalat in der Hoffnung, dass er ein bisschen süßlich schmeckt.

    • Offizieller Beitrag
    R O L L E N S P I E L:

    Das Flugzeug hebt ab, voll von Spannung und enttäuschten Hoffnungen. Schnell bleibt das nunmehr traumhaft paradiesisch anmutende Hatha zurück und Danyal ist gefangen zwischen einer betont freundlich lächelnden Frau und einem leicht angespannten Mann. So geht es einige Stunden dahin bevor sich in bereits angebrochener Nacht im Senkflug ein gewaltiges Lichtermeer zeigt. Zwar kaum vergleichbar mit Persuna, aber dennoch ist die lehimische Hauptstadt Ashar auf beiden Seiten der Meeresstraße deutlich zu erkennen. Von oberflächlichen Gesprächen abgesehen hat sich Thar in sich verschlossen, während Ishri konkrete Aussagen vermeidet. Als das Flugzeug zur Landung ansetzt, richtet sich Thar Hanum ruckartig auf. Fast gleichzeitig wendet Ishri ihren Kopf, um auf die beiden Sitznachbarn zu sehen. Beide scheinen auf irgendwas zu warten, während das Flugzeug die Landebahn entlangrollt und schließlich zum Stehen kommt und die ersten bei noch geschlossenen Türen schon panisch aufspringen.

  • R O L L E N S P I E L:

    Danyal respektiert die Eigenheiten seiner beiden Begleiter und lässt Thar weitestgehend in Ruhe, während er mit Ishri ein wenig plaudert. Zwischen den gelegentlichen seichten Gesprächen vertreibt er sich die Zeit damit, zu schlafen. Das Rauschen der Turbinen, des Windes oder der Klimaanlage oder was auch immer hier diese angenehmen Geräusche verursacht, lässt ihn wegdösen. Um sich wohl zu fühlen, muss er nicht reden, genau so genießt er einträchtige Stille. Dass diese nicht ganz so einträchtig ist, verdrängt er in seiner Zufriedenheit.


    Bestens ausgeruht erwacht er, als das Flugzeug zur Landung ansetzt und nutzt die Zeit, wieder ganz zu sich zu kommen. Während die Passagiere Hektik verbreiten, streckt er genüsslich die Beine und den Rücken, so weit der Platz es zulässt. Er wartet noch, bis das Flugzeug weitestgehend leer ist, ehe er sich dazu bequemt, aufzustehen.


    Na dann! Kommt ihr?

    • Offizieller Beitrag
    R O L L E N S P I E L:

    Die beiden erheben sich wortlos, der eine mit grimmiger Miene, die andere mit einem charmanten Lächeln. Der Ostwind gibt den Gang frei und sie können das Flugzeug in die warme Nacht in Ashar verlassen. Direkt am Terminal werden sie von einer Delegation lächelnder Einwohner empfangen, die ihnen ungefragt Obst und Willkommenstränke reichen. Ein kleiner Junge springt Thar fast an und erklärt in dem archaischen Alegonisch, das die Landessprache ist:

    Guck doch nicht so finster, du hast es hinter dir! Hier bist du in Lehim, endlich frei. Sei locker und hab Spaß!


    R O L L E N S P I E L:

    Irgendwie sehen die Leute auch erwartungsvoll aus, so als wollten sie gleiche eine Feier veranstalten. Derweil versucht ein kleiner dicker Mann im mittleren Alter unauffällig zu Danyal und seinen Begleitern zu kommen, wird aber von allen dreien sofort ins Auge gefasst, was er mit einem peinlich berührten Lächeln quittiert. So schiebt er sich durch die Menge auf sie zu und meint offen:

    Willkommen in Ashar. Ich bringe euch gleich in eure Quartiere, damit ihr euch erholen könnt und wir morgen früh die Erstbesprechung abhalten können. Oh, ahja, ich bin Botschafter Mal Radan.

    R O L L E N S P I E L:

    Zwei Mädchen, offensichtlich seine Töchter, tauchen in der Menge auf und geleiten die drei durch den Sicherheitsbereich ohne Kontrolle. Dann finden sie sich auch schon vor dem Flugplatz auf einem Platz wieder, der nahtlos in einen Park übergeht. Gen Norden rauscht das Meer. Eine kleine Hafenanlage mit Fähren ist in Sichtweite.

    Als letzte Reise für heute nacht müssen wir in die Altstadt übersetzen, denn da ist die Botschaft und das Herz des Landes. Das ist eine dreiviertel Stunde Reisezeit. Wollt ihr schon etwas essen oder wollt ihr bis zu euren Quartieren warten?

  • R O L L E N S P I E L:

    Danyal erwidert die Begrüßung noch immer mit einem Becher weißgelben Fruchtsaft in der Hand, den er zunächst für Vanillemilch hielt, der sich aber als ein köstlicher Mix aus Kokosnussmilch und Ananassaft entpuppt hat, versehen mit einem süßen Sahnehäubchen. Den hat er mit durch den Sicherheitsbereich genommen, weil er so schnell nicht austrinken konnte. So muss erst jetzt auch erstmal herunterschlucken und sich die Lippen sauber lecken.


    Masa al'hrem, ehrbare Botschafter Mal Radan. Danke für die freundliche Begrüßung. Ich bin gut versorgt. Möchtet ihr beide was essen?


    R O L L E N S P I E L:

    Fragend dreht er sich nach seinen beiden Begleitern um, deren Launen nach wie vor äußerst unterschiedlich ausfallen. Wahrscheinlich wird einer nun Nein sagen und einer Ja.

    • Offizieller Beitrag
    R O L L E N S P I E L:

    Von den beiden kommt lediglich eine Ablehnung für vor der Fahrt. Dann setzen sie sich auf der Fähre auf ihre alten Plätze wie im Flugzeug. Die Fähre derweil nimmt sanft ihre Fahrt auf, während der Wind die Palmen am Ufer streift. Es ist extrem friedlich. Sozusagen Kitsch. Der Botschafter wendet sich an Danyal.

    Viel los ist gerade nicht. Kann ich dir schon irgendwelche allgemeinen Fragen beantworten? Oder ist eure Befragung schon durchorganisiert? Das würde mich etwas verwundern, denn so ein Fragebogen ist ja nicht so einfach ohne Vorfühlung an die richtigen Leute zu verteilen.

  • R O L L E N S P I E L:

    Auch Danyal hat sich wieder auf seinen alten Platz zwischen seinen Begleitern gesetzt, um ein Bollwerk des Friedens zu bilden. Er genießt die landschaftliche Idylle. Die Natur von Hatha war gleichsam ein Traum gewesen, der jedoch von der Ablehnung der Bewohner überschattet worden war. Lehim hingegen verströmt Urlaubsflair.


    Von welcher Befragung sprichst du?


    R O L L E N S P I E L:

    Er senkt sein Getränk, dessen zweite Hälfte er sich für die Überfahrt genüsslich einteilt.

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