Kampagne: Den besten Kraken sieht man nicht - Danyal Khaye

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    R O L L E N S P I E L:

    Irgendwann gegen Morgen, noch vor dem Wecker, aber nur knapp, hallen Stimmen durch das Haus. Es handelt sich offenbar um ein paar kecke Neustudenten, welche vom Land oder aus einem Teilstaat kommen, der nicht dieses Netz aus öffentlicher Überwachung hat, welches die wohlhabenden Teilstaaten und Städte auszeichnet. Sie haben die offenen Videoquellen wohl umgangen, um sich einzuschleichen für irgendwelche Streiche oder halt um die Freiheiten jenseits der oft rigideren Dorfjugend in den hinteren Ecken Banabas oder Solamans zu entkommen. Statt einem Gottesdienst wollen sie wohl dieses scheinbar leere Haus für eine Orgie und Party nutzen. Noch ist da keiner zu den Schlafräumen vorgerückt, aber das wird zweifellos kommen.

    R O L L E N S P I E L:

    Passive Checks:


    Wasser + Finsternis 1: Sie kommen sicher aus irgendwelchen Berggegenden, denn der an sich einfachste Weg ohne tiefgreidende elektronische Fertigkeit ist das Klettern über die zweieinhalb Stockwerke hohe Mauer.

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    Danyal ist sofort munter und wach genug, um sich über die Störung zu ärgern. Mit abstehendem Haar hebt er den Kopf aus dem kuscheligen Kissen und wälzt sich herum. Ein Blick auf die Uhrzeit lässt den Ärger verfliegen, da er sowieso jeden Moment hätte aufstehen müssen.


    Er schaltet den Wecker aus und schält sich aus dem Bettzeug. Gewohnheitsmäßig bringt er das Bett sofort nach dem Aufstehen in Ordnung. Nachdem er einige Zeit im Badezimmer war, lärmt es draußen noch lauter als zuvor. Er kleidet sich an, frisiert sein frisch gewaschenes Haar und merkt, dass ihm der Magen knurrt, obwohl er gestern reichlich gegessen hat. Er nimmt es als ein gutes Zeichen, da es zeigt, dass er entspannt ist.


    Mal sehen, ob sich mit diesen Leuten etwas anfangen lässt ... ob sie bereit sind, ein paar Informationen locker zu machen, die ihm bei der Orientierung helfen. Ein letzter Blick in den Spiegel, alles ist korrekt und die Uniform sitzt.


    So tritt Danyal nach draußen, um zu schauen, von wem das Spektakel ausgehen mag.

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    "Draußen" ist ein guter Euphemismus für das untere Stockwerk, in welchem die Studenten ihrem "Werk" nachgehen. Da das Studium im 16. oder 17. Lebensjahr beginnt - die normale Schulpflicht endet mit dem Erwachsensein mit 16 - sind die Studenten genau in dieser Altersspanne, noch fast völlig im Bann der Hormone gefangen. Die futunische Gesellschaft hat keinerlei Sexualmoral abseits von Strafen für Pädophilie, Sodomie und Nekrophilie, daher ist auch der Austausch und die Toleranz zwischen vornehmlich heterosexuell interessierten relativ hemmungslos, insofern das die Geschlechtsteile und deren Anblick nicht gleich falsche Hemmungen auslösen und man das einfach ignoriert. Zumindest der sportliche Akt lässt den guten Schluss zu, dass die Bande reichlich fit ist, so dass man bei mangelnder Hautbedeckung nicht wie in manchen Gottesdiensten Drogen benötigt, um den ästhetischen Anblick und die eigene Libido zu schützen. Allerdings sind die Jugendlichen/Erwachsenen damit immer noch mindestes fünf bis sechs Jahre jünger als Danyal und für ihn wohl so weit entfernt wie die eigene Kindheit.


    Und so erstarren sie, sobald sie ihn bemerken, die trainierten Masken ausgebildeter Futunen sitzen nicht richtig oder sind eben auch gar nicht zu finden, je nachdem wie weit sie sich den bewusstseinserweiternden Substanzen oder Freuden des Fleisches hingegeben haben. Einige fangen auch an zu stammeln. Die vier Männer und drei Frauen sind dann doch etwas erstarrt und äußerst zurückhaltend sowie

    Hintergrund:

    Passiver Check Eis 1: ziemlich eingeschüchtert von der Haltung und Uniform des Parshans.

  • R O L L E N S P I E L:

    Eine beginnende Orgie ist nicht unbedingt das, was Danyal auf dem Gang anzutreffen erwartet hat. Da er eine militärische Ausbildung genossen hat, reagiert er auf die Überraschung mit einer mustergültigen Spontanversteinerung seiner Gesichtszüge. Doch dann evaluiert er seine Möglichkeiten. Wie praktisch, dass sich diese übermütigen jungen Leute zu ihm begeben haben ... er wollte ja sowieso mit den Studenten vor Ort plaudern.


    Guten Morgen. Der Gang scheint mir recht ungemütlich für euer Vorhaben.


    R O L L E N S P I E L:

    Jeden einzelnen Studenten und jede Studentin blickt er der Reihe nach an, jedoch nicht aus den Gründen, die einen anderen vielleicht zu einer so genauen Inaugenscheinnahme bewogen hätten. Sein Ziel ist die Analyse und Bewertung der Situation, so schaut er insbesondere, wo sie ihre Hände haben. Er ist noch nicht alt und abgebrüht genug, als dass der Anblick ohne Wirkung auf ihn bliebe, so dass seine Ohren sich röten, doch die Klarheit seiner Gedanken beeinflusst das nur marginal. Auf den ersten Blick scheint es sich hier tatsächlich nur um eine Vergnüglichkeit zu handeln.


    Er lockert seine augenscheinlich respekteinflößende Körperhaltung, indem er den Kopf leicht schräg legt und die Brauen fünf Millimeter hebt. Dennoch ist er wachsam, bis er besser einschätzen kann, woran er bei diesen Leuten ist.

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    Die Bande Studenten ist deutlich als Hochfutunen zu identifizieren. Der zu Danyal vorderste Mann ist auch der am höchsten gewachsene, welcher bereits den Großteil seiner Kleidung verloren hat. Faktisch steht er in Shorts da, während er seine durch Drogen und Libido entwickelte Erektion zu verbergen sucht. Seine Haut ist deutlich von einem Leben unter offenen Himmel geprägt, dazu kommt eine langgezogene Narbe an der Innenseite des rechten Oberschenkels, die nur deswegen so auffällt, weil dort die Hand der Frau verharrt ist, die hinter ihm hockt. Sein Körper ist mehr drahtig als trainiert und sein schwarzes Haar fällt wellig fast über seine grünen aufgerissenen Augen.


    Die Frau hinter ihm ist durch seinen langen Körper fast völlig verborgen, jedoch auch deutlich hoch gewachsen, so dass sie bis auf den Mann vor ihr alle anderen überragt. Ihr Gesicht liegt deutlich über dem, was man in der Gesellschaft wohl als attraktiv bezeichnen würde und ist damit einfach nur schön und angenehm anzusehen, von den feinen Zügen, der lebendigen leicht bleichen Haut, den ausdrucksvollen blauen Augen und den fließenden schwarzen Haaren, die ihr bis zu den Schultern reichen.


    Zwei junge Männer, die wie Ringer wirken, so übermäßig scheint ihre Muskulatur auf Kraftpaket ausgelegt zu sein, waren gerade dabei, in einen der Konferenzräume zu verschwinden, die hier unten zu finden sind, während sie die Finger nicht voneinander als auch von einer eher zierlichen Frau zwischen ihnen lassen können. Ihre Züge sind allesamt eher durchschnittlich, schon fast dem Stereotyp den schwarzhaarigen helläugigen Futunen entsprechend. Ein weiteres Paar aus Mann und Frau, die nochmal jünger wirken, er so völlig bartlos, sie mit eher kleineren Brüsten, versuchen sich aneinander vorbei aus der Tür zu schieben, durch die sie gerade herein sind. Angesichts des Umstands, dass sie merklich unter Einfluss stehen und halb auch über ihre fallengelassenden Flaschen und Pulvertüten fallen, ist dem kein großer Erfolg beschert.


    Der Hüne vorne behält eine Hand über seinem Schritt und fuchtelt mit der anderen in Richtung Danyal, während er zusammen stottet.

    He, Mann, wo kommstn du her, ich äh wir sin' nur hier, weil ähm das hier leer is', also naja, sollte. Guten Morgen, ähm. Ja.

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    Einer von Danyals Mundwinkeln verselbstständigt sich, als das hochgewachsene Bübchen unbeholfen versucht, seine Männlichkeit zu verbergen. Im Alltag eines Parshans gibt es praktisch keine Privatsphäre und nichts Menschliches ist Danyal fremd. Vermutlich hätte er der Erektion nicht einmal besondere Aufmerksamkeit gewidmet, würde das große Kerlchen sie nicht so verzweifelt zu verstecken suchen.


    Gegen den Lulatsch und seine fast genau so lang gewachsene Begleiterin wirkt Danyal wie ein kleines Kraftpaket, obwohl seine Körpergröße nur einen Fingerbreit unter dem männlichen Durchschnitt Futunas liegt, und er muss zu ihnen aufschauen, als er den Blick hebt. Die meisten seiner Bekannten würden diese beiden wohl attraktiv finden, besonders sie. Ihre Schönheit wirkt fast unnatürlich, was ihr die Aura des Unerreichbaren verleiht.


    Dann blickt er an ihnen vorbei zu dem Trio, dass sich gerade in den Konferenzraum verdrücken will. Auch der zweite Mundwinkel wandert kaum merklich nach oben, als Danyal die zwei Männer und eine Frau einen Moment in ihrem Treiben beobachtet. Danyal fragt sich, ob die Burschen mit irgendetwas nachgeholfen haben für ihre Statur und wenn nicht, wie ihr Trainingsplan wohl aussehen mag. Die Frau zwischen ihnen verblasst zur Bedeutungslosigkeit.


    Sein Blick wird abgelenkt von dem Pärchen, das an der Tür herum torkelt und über die Vorräte für den heutigen Tag stolpert, die ihnen wohl heruntergefallen sind.


    Hebt das besser auf, sonst geht es verloren.


    R O L L E N S P I E L:

    Er tritt neben die Tür, öffnet sie einladend und weist mit dem Kopf ins Innere. Seine Haltung ist entspannter als zuvor und seine leicht hochgezogenen Mundwinkel verraten Amüsement.


    Wer mag ... es ist Platz für alle. Wenn ihr meine Gäste seid, gibt es keinen Ärger, falls der Sicherheitsdienst kommt.

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    R O L L E N S P I E L:

    Die Studenten erstarren und schwanken zwischen Rausch, Furcht und Unsicherheit, dann beginnen sie alle auf einmal zu reden, dann versuchen sie sich gegenseitig zu übertönen und dann meint der Hüne schließlich ein wenig kleinlaut.

    He, danke, Mann, äh, Parshan. Wir kommen dann rein, denke ich mal. Ja. Bloß gut, dass heute wegen der Feierlichkeiten keine Studien anstehen.

    R O L L E N S P I E L:

    Damit schieben sich die Studenten, halb beladen mit ihrer Kleidung und ansonsten mit Alkohol und Drogen in den Konferenzraum und jeder versucht in einer anderen Ecke zu verschwinden, um wenig aufzufallen.

    Hintergrund:

    Passiver Check Alegone: Er redet offensicht vom Fest der weißen Bäume, auch wenn niemand mehr weiß, von welchen verdammten weißen Bäumen der Name kommt. Auch der eigentliche Anlass ist im Nebel der Desinformation verschwunden. Es wird in der Regel auch nur von Sondergruppen wie Studenten, Kindern und Philosophen gefeiert, weil dessen Hauptinhalt Arbeitsruhe und Debattieren ist, was von den meisten Interessenten als hemmungsloser Feieraufruf verstanden wird, so es die Jüngeren betrifft. Nur die Philosophen debattieren dabei wirklich.

  • R O L L E N S P I E L:

    Der Hinweis des langgewachsenen Bübchens offenbart, dass es sich, wie vermutet, tatsächlich um eine Gruppe Studierender handelt. Danyal sieht ihnen nach, bis die ganze vollbepackte Karawane in den Konferenzraum davon gedackelt ist.


    Verstimmt schaut er auf die Tür.


    Er hasst Tage, die ihm zur freien Verfügung stehen. Sie sorgen regelmäßig für Situationen wie diese, in denen er zwar eine klare Absicht verfolgt, aber irgendwelche Leute wirr handeln und alles zunichtemachen. Wären Leute logisch, wäre alles einfacher, effizienter, planbarer. Er fragt sich, ob er Empathie systematisch erlernen könnte, um Situationen wie diese zu begreifen, die nach den Maßstäben seiner Logik keinen Sinn ergeben.


    Er lehnt sich neben der Tür mit verschränkten Armen mit dem Rücken gegen die Wand, als wolle er warten, und lauscht eine Weile. Falls sich nur Nonsens oder Gestöhne ergibt, kann er immer noch gehen.

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    R O L L E N S P I E L:

    Die jungen Studenten sitzen da ein paar Momente herum, absolut unsicher, was nun kommen mag. Dann meint die hochgewachsene junge Frau:

    Und was genau soll das jetzt? Willst du nur da rum stehen? Macht dich sowas an? Oder willst du mitmachen? Verzeihung, aber ich glaube, du bist uns dann doch zu alt, Mann.

  • R O L L E N S P I E L:

    Er zieht einen Mundwinkel hoch, als er registriert, für einen Lüstling gehalten zu werden. Seine Kameraden in Tzaris ziehen ihn gern ob seiner Askese auf, während er es außerhalb seiner Einheit scheinbar geschafft hat, binnen eines Tages den gegenteiligen Eindruck zu erwecken.


    Zwar trägt er für seinen Auftrag keine falsche Identität, doch kann eine Fehleinschätzung sicher nicht schaden. So verzichtet er auf eine Rechtfertigung oder auf den Hinweis, dass von diesen Leuten, wenngleich er ihre objektive Ästhetik registriert, niemand zu befürchten braucht, künftig den Platzhalter in seinen einsamen Träumen mimen zu müssen.


    Danyals Geschmack liegt abseits der Norm, streift keine kriminellen Bahnen, würde aber wohl belächelt werden, was einer der Gründe dafür sein mag, dass Danyal keine Liebschaften pflegt. Niemand geht gern mit eigenwilligen Wünschen hausieren und so lernt er niemand Passendes kennen. Meist ist er sich selbst genug und nur selten überkommt ihn noch die Sehnsucht nach intimer Zweisamkeit.


    Schon gut. Ich bin in meiner Unterkunft. Wenn ihr danach noch quatschen kommen wollt - ihr seid eingeladen. Wenn nicht - nicht.


    R O L L E N S P I E L:

    Damit überlässt er die Studenten sich selbst und geht in Richtung seiner Unterkunft. Da er sich scheinbar haarsträubend unsympathisch und unheimlich verhalten hat, bezweifelt er, dass sie die Einladung annehmen werden. Was für eine miese Bilanz an seinem ersten Tag.


    Er macht es sich mit dem Datenpad auf dem Bett bequem, um ein wenig zu Saredash zu recherchieren, so weit es die ihm zugänglichen Informationen hergeben. Mit einem Ohr lauscht er auf die Geräusche von draußen.

    • Offizieller Beitrag
    R O L L E N S P I E L:

    Es dauert nicht lange bis die Studenten dann das Haus wieder verlassen ohne wirklich irgendwas zu tun. Die wahrscheinlichste Erklärung dafür ist, dass sie seine relative Anwesenheit dann schlicht als zu störend empfanden und so lieber woanders ihr Glück versuchen wollen. Kurze Zeit später erhält Danyal auf seinem Pad die Anfrage der Sicherheit, ob ein Wachhabender kurz mit ihm über die beobachteten Einbrüche sprechen könnte. Dieser würde dann innerhalb der nächsten dreißig Minuten eintreffen.

  • R O L L E N S P I E L:

    Danyal wacht auf, als das Datenpad sich bemerkbar macht. Augenscheinlich ist er beim Lesen eingeschlafen. Der gestrige Tag hat ihn mehr erschöpft, als er dachte. Er greift nach dem Pad und geht die Benachrichtigungen durch. Etwas erstaunt - dann aber wiederum auch nicht, wenn man die Totalüberwachung bedenkt - schreibt er dem Wachhabenden zurück, dass er es sich einrichten würde. Derjenige wird gebeten, eine Zeit und einen Ort zu nennen.


    Bis dahin organisiert Danyal sich sein Frühstück; ihm knurrt der Magen und Durst spürt er auch.

  • R O L L E N S P I E L:

    Ein wenig später trifft der Sicherheitsmann ein. Da es sich bei der Akademie von Persuna um eine große Fraktion handelt, stellt diese sämtliche Sicherheitsdienste nach ihrem Privileg, eigene Parshans zu unterhalten. Als Ausnahmefall zum Rest der großen Fraktionen besitzt sie dafür keinerlei militärische Parshans; der Sicherheitsmann ist daher eindeutig den Polizei- und Ordnungskräften zuzuordnen(Hintergrund: Parshan). Es handelt sich um einen jungen, durchtrainierten Mann, ideal dafür gebaut, dämliche Studenten und andere junge Menschen bei Delikten einzuholen und notfalls auch Betrunkene niederzuringen. So wirklich unterscheiden sich Danyal und er nicht voneinander, mal von den Gesichtszügen, der Haarschattierung und den Augen abgesehen. Sogar ihr Rang dürfte in etwa gleich sein.


    Masa al'hrem, Parshan, ich bin Thar Hanum, Parshan der Akademie von Persuna. Nach unseren visuellen Aufzeichnungen kam es heute morgen zum Eindringen sieben Unberechtigter in der Regierungszone hier. Kannst du zu diesem Umstand genauere Auskünfte geben?

  • R O L L E N S P I E L:

    Da es sich um einen Kameraden handelt, grüßt Danyal ihn freundlicher, als er einen Zivilisten grüßen würde. Er bittet ihn nach dem formal korrekten Gruß hinein und bietet ihm auch einen Sitzplatz an. Den Tisch hat er vor Eintreffen des Mannes freigeräumt und die schmutzige Unterwäsche hinter der Tür hervorgeholt und im Bad gebunkert.


    Ja, ich habe sie gesehen und hielt sie für Studenten in Feierlaune. Da sie so wirkten, als würden sie nur ein ruhiges Plätzchen suchen, habe ich sie nach einem kurzen Gespräch in Ruhe gelassen und auf eine Meldung verzichtet. Sie schienen nicht auf Vandalismus oder dergleichen aus gewesen zu sein.


    R O L L E N S P I E L:

    Allerdings wurmt ihn ein Wörtchen.


    Ich habe ... dabei wohl nicht bedacht, dass es sich hier um eine Regierungszone handelt.


    R O L L E N S P I E L:

    Eine leichte Übelkeit macht sich bei der Erkenntnis bemerkbar, vergleichbar mit jener, die ihn vorhin während seiner Recherchen überkam, als er feststellte, dass man Jaavid Lya Gried keinesfalls mit seinem mittleren Namen ansprechen sollte. Er kann nur hoffen, dass die Einbettung in die beiden übrigen Namensbestandteile den beim Essen verbrochenen Tatbestand etwas zu neutralisieren vermochte.

  • Ich verstehe. Ich werde die Namen der Personen ausfindig machen und sie der gerechten Strafe zuführen. Egal wieviel Schaden entstanden sein mag oder nicht, aber die Gebäude sind immer noch der Regierung zuzuordnen und sollten beachtet werden. Es gibt genug Tempelanlagen in der Akademie um zu feiern. Ein paar Stunden Strauchschnitt und Erntehilfe sollten helfen, solche Ereignisse zukünftig zu vermeiden. Das war es von meiner Seite auch, hast du noch ein Anliegen?

    R O L L E N S P I E L:

    Der Mann salutierte auf unübliche Weise - also nicht mit der Faust über dem Herzen, sondern mit geöffnetet Hand, Fläche nach innen - macht aber sonst keinen besonderen Eindruck. Er bleibt die ganze Zeit gelassen stehen und wirkt nicht so als würde er viel Zeit mit etwas verschwenden.

  • R O L L E N S P I E L:

    Da Danyal es nicht für angebracht hält, den Parshan zu fragen, was er mit seiner Schmutzwäsche tun soll, schüttelt er kurz den Kopf. Er wird ja nicht lange hierbleiben, so dass sich auch die Frage nach einem Ansprechpartner für alltägliche Wehwehchen nicht lohnt.


    Eine Anmerkung habe ich noch. Ich bitte um Verzeihung für die Gedankenlosigkeit und hoffe, dass kein Schaden für die Regierung entstanden ist.


    R O L L E N S P I E L:

    Dass dieser Fremde ihm mehr oder weniger ähnlich sieht, findet er durchaus amüsant. Noch interessanter ist allerdings dessen ungewöhnlicher Gruß. Danyal ist diese Variante bislang nicht untergekommen. Einem Impuls folgend, imitiert er die Geste und legt die flache Hand auf sein Herz.

  • R O L L E N S P I E L:

    Sein Gegenüber stutzt kurz. Nach diesem Zögern fährt er deutlich animierter und ein wenig mit nervösen Unterton fort.

    Willst du mir damit verstehen geben, dass du zur Akademie wechseln willst? Ich dachte, das geht bei Agenten gar nicht. Aber wenn das deine Absicht ist, so kann ich gerne jemanden von der Akademie kommen lassen, der sicher mehr dazu sagen kann. Die Regierung auf diese Weise besser zu beeinflussen ist sicher im Sinne der regierenden Sufis. Habe ich das richtig verstanden?

  • R O L L E N S P I E L:

    Die Frage überrascht Danyal, zeitgleich ist er erleichtert, in seinem Spieltrieb nicht die Geste einer Grässlichkeit imitiert zu haben, für die er sich im Anschluss beim Großwesir hätte erklären müssen.


    Offen gesagt weiß ich selbst nicht, ob der Dienst für die Akademie möglich wäre. Ich müsste meinen Vorgesetzten fragen.


    R O L L E N S P I E L:

    Wen auch sonst ... für jede noch so kleine Unregelmäßigkeit rennt ein Parshan zu seinem Vorgesetzten oder verweist auf diesen. Das ist auch völlig richtig, damit es zu möglichst wenig Unregelmäßigkeiten kommt, die hinterfragt werden müssen. Effizienz ist der Schlüssel zum Erfolg.


    Ich hatte gestern mit dem Großwesir das Vergnügen. Ein kompetenter Mann mit vernünftigen Ansichten. Die Akademie von Persuna arbeitet doch für eine gute Sache. Insofern könnte ich mir einen Beitritt zur Akademie durchaus vorstellen.

  • Ahja, nun, als . . . Kamerad will ich dir nicht verschweigen, dass die Akademie nicht immer einer Meinung mit ihrem Sprecher ist, weil er sein . . . Amt als Großwesir über die Interessen der Fraktion stellt. Es ist eine typisch futunische Angelegenheit. Wie auch sein Bruder vor ihm hat sich Jaavid Gried eine Sprecherstelle verschafft und dann als Großwesir einsetzen lassen, allerdings ist die Akademie kein Megakonzern, der faktisch nur einer Person gehört, sondern eine Institution zur Bewahrung unseres Erbes und der Sammlung allen Wissens. Mit anderen Worten besteht die Akademie aus vielen verschiedenen Stimmen, die nicht alle mit dem Großwesir übereinstimmen, egal ob sie ihn mitgewählt haben.

    R O L L E N S P I E L:

    Der Parshan gestattet sich ein süffisantes Grinsen.

    Wobei gewählt zuviel wäre. Der Großwesir hat sich selbst ernannt und vom Hohen Rat einen Widerspruch eingefordert. Damit musste die Akademie nicht einmal abstimmen, da der Sprecher sich einfach enthielt oder besser nicht widersprach - also seiner eigenen Ernennung. Nun sind die Unterstützer seiner Regierungsergreifung mit in der Regierung, aber die Fraktion geht über ihre Regierungsbeteiligung hinaus und nicht jeder ist mit der Sache einverstanden. Der Kraken hat nicht umsonst viele Arme.

    R O L L E N S P I E L:

    Er fängt sich in Mimik und Gestik.

    Ich erkläre dir das alles, weil diejenigen, welche hier in der Akademie das Sagen haben, vornehmlich diejenigen sind, welche dem Großwesir kritisch gegenüberstehen. Aber gleichzeitig hat der Großwesir die Fraktion aus ihrer jahrhundertelangen Passivität befreit. Man könnte also sagen, dass er den Kraken entfesselt hat. Überall in der Hegemonie gehen Sufis privaten oder öffentlichen Projekten nach und umwerben Individuen und Teilstaaten. Im Moment stehst du nur im Dienst der Regierung oder des Großwesirs direkt. Wenn du über meine Fraktion nachdenkst, dann sollte dir bewusst sein, dass du dann eine Seite wählen müsstest. Sei es nun die der hiesigen Sufis, die des Sprechers oder eine ganz andere. Immer noch interessiert?

  • R O L L E N S P I E L:

    Das Grinsen erwidert Danyal mit einem Schmunzeln, während er dem Parshan zuhört.


    Vielfalt wird ja durchaus gefördert. Wer unter Konkurrenzdruck steht, ist gezwungen, besser zu sein als der Rivale und sich weiterzuentwickeln. Ohne fähige Rivalen kein Fortschritt. Von einer gesunden Konkurrenz profitieren am Ende beide Seiten. Es mag also sein, dass die momentane Situation durchaus so beabsichtigt ist.


    Eine Seite wählen zu können, setzt voraus, beide Seiten zu kennen. Momentan kenne ich allein die des Großwesirs, der sich als nicht unsympathisch präsentiert hat. Gefährlich charismatisch, fürsorglich zu den Seinen, sehr intelligent. Er weiß die Menschen zu nehmen. Die Sufis der Akademie müssen handfeste Gründe haben, sich einen solchen Gegner zu wählen. Diese Gründe würden mich durchaus interessieren.


    Der Großwesir wirkte nicht, als hätte er etwas gegen die Arbeit der Akademie einzuwenden; die Gründe für die Spaltung müssen demnach wohl auf einer anderen Ebene zu finden sein. Wäre es möglich, sich die Seite der Akademie einmal anzuhören? Was hat dich persönlich auf die Seite dieser Fraktion verschlagen?


    R O L L E N S P I E L:

    Danyals Frage ist aufrichtig gemeint. Es liegt ihm fern, einen kleinen Parshan anzuschwärzen, der Feuer und Flamme für die Sache seines Dienstherren ist. Im Gegenteil gebührt solcher Hingabe Respekt. Die Arbeit für die Akademie ist zudem völlig legal, Pluralismus futunischer Alltag. Er meint also, dass die Erkundigung nicht als Versuch einer ungebührlichen Spitzelei begriffen werden sollte. Aber wer weiß schon, was im Kopf eines anderen vorgeht.

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