Bokuruge: Reichtümer der Savanne

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    Glücklicherweise hat eine Regenperiode einiges an Schaden beseitigt, der durch die Dürre entstanden ist. Aber Menschen und Tiere sind trotzdem daran verendet und dies ist nicht wieder gut zu machen. Der Schaden ist nicht nur persönlich und tragisch, sondern auch wirtschaftlich, da Weidevieh fehlt und Arbeitskräfte knapper werden. So ist das nur Auftakt zu einer größeren Krise, an der das Land noch lange zu kämpfen haben wird.

    Die Republik Bokuruge ist eine abhängige föderale Republik südwestlich von Banaba am äußersten Ende des Festlandes der Hegemonie. Boburuge zeichnet sich vor allem durch seine Vielzahl von Kulturen und Religionen sowie seine stabile Wirtschaft und Verwaltung aus.

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    In "Anerkennung seiner Verdienste" hat Bokuruge umfangreiche Lieferungen an Nahrungsmitteln und Medikamenten vom Tempelkult erhalten. Auch wenn die Nachricht rätselhaft ist und bleibt, so ist die Geste doch so, dass man sie nicht ablehnen kann, vor allem in der schwierigen Lage. Aber es bleibt es seltsamer Beigeschmack, dass ausgerechnet die futunische "Staatskirche" einem Land voller Christen und Muslime ein solches Geschenk macht.

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    Die Wiederaufbaumaßnahmen haben einen weiteren Gönner erhalten. Nun wollen auch Bund des Einhorns und Stiftung Persuna gemeinsam Bokuruge durch die Wiederherstellung von Ödland helfen. Die Zahl der Gesandten des Teufels ist wahrhaftig erstaunlich, vor allem weil sie normalerweise kaum Aufmerksamkeit an jene verschwenden, die ihrer natürlich frevelhaften Vorstellung nach nicht das "heilige Blut" in sich tragen. Der Rest der abhängigen Gebiete der Hegemonie kann von solcher Behandlung zweifelsfrei nur träumen.

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    Weitere Helfer des Teufels kommen ins Land. Doch man ist hier deutlich vorsichtiger. Mit der Akademie von Persuna haben schon viele unangenehmere Erfahrungen sammeln dürfen. Wie kaum eine andere Fraktion spielen sie mit dem Geist und Verstand auf eine Art und Weise herum, die über bloße Versuchung hinausgeht. Alles, was die Akademie berührt, gilt in Bokuruge im höchsten Maße als korrupt. Und es ist sowieso fraglich, ob sie wirklich helfen will. Vielmehr scheint es um das Sammeln von Daten zu gehen. Und allein darum.

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    Mit großer Freundlichkeit werden die Gesandten der Akademie aus dem Land verwiesen. Andere abhängige Gebiete hätten da wohl weniger die Wahl, aber Bokuruge hat Jahrhunderte an Wohlwollen angesammelt, so dass die Akademie trotz Protest relativ einhellig vom Rest der Fraktionen und dem ein oder anderen Schlüsselvertreter zum Verzicht gezwungen wird. Und stattdessen andere Gesandte kommen, die wirklich helfen wollen. Das kann man eigentlich anderen Gebieten nur auchmal wünschen.

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    Die Regierung arbeitet an einem nationalen Aktionsplan, um zukünftige Ereignisse dieser Art schneller und vor allem verlustärmer lösen zu können. Vor allem auch, wenn die Möglichkeit besteht, dass die Hegemonie nicht zur Stelle ist. Dabei kommt die Anlage von Wasserspeichern und die Erneuerung von Rohren besonders zum Tragen. Wichtig ist aber vor allem die Verteilung im Land. Also ist die Infrastruktur nun im Fokus.

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    Als Herzstück wird eine Eisenbahnverbindung von Banaba und Griqua nach Bokuruge gehandelt, um schneller Material ins Land zu bekommen. Die Infrastruktur im dazwischenliegenden Khotso war stets vernachlässigt worden, doch jetzt bietet es sich an. Allerdings erfordert dies auch das Einfordern zahlreicher Gefallen bei den Fraktionen, denn bei aller Hilfe beim Wiederaufbau geht ein solches Projekt weit über das Übliche hinaus.

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    Nach harten Verhandlungen soll die Verbindung gebaut werden. Allerdings wegen der Bedingungen und Anforderungen erst nach sechs Jahren fertiggestellt sein. Das ist leider so enttäuschend wie realistisch. Bei einer Wiederholung der Trockenheit wäre das aber in jedem Fall besser als die Straßen. So fügt man sich dann halt in den Zeitplan.

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    Die Zustimmung zur Konferenz der Nationen ging an Bokuruge vorbei, man hat ja wichtigeres zu tun. Aber man ist sicher bereit, im weiteren Rahmen den handelspolitischen Teil zu klären. Selbst kann man ja der Konferenz nur indirekt beitreten, aber vielleicht fällt ja ein wenig Entwicklungshilfe ab. Dann ist man vielleicht früher fertig mit dem Zeitplan.

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    Einmal editiert, zuletzt von Bokuruge (28. August 2024 um 23:38)

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    In einem selten gewordenen fröhlichen Ereignis treten die Männer und Frauen des Landes in traditionellen Wettbewerben gegeneinander an. Ringen, Schlammsprung und Jagd bei den Männern, Tanz, Malerei und Nähen bei den Frauen. Mit der Auflösung von traditionellen Rollen, wie man sie aus Antica kennt, hat man es in Bokuruge eher nicht. Wer seltsame Anwandlungen hat, kann ja gerne zum Oberherren gehen, der Teufel nimmt die seinen erwartungsgemäß gerne auf.

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    In einer politischen Ansprache richtet sich der Präsident zu seinem Amtsende an das Volk, da er nicht mehr antreten wird. Er dankt dem Volk für den Zusammenhalt und den Durchhaltewillen und lobt vor allem, dass sich in der Krise der Zorn nicht gegen die Regierung und Politik gerichtet hat. Dabei bedauert er natürlich, dass seine Regierungszeit in einer Krise zu Ende geht, wünscht aber den möglichen Nachfolgern Erfolg und Glück bei der Bekämpfung der Folgen.

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    Der Wahlkampf hat nun Bokuruge fest in seinem Griff. Im Mittelpunkt steht die Debatte um das Fortsetzen als Handelsnation versus einer Konzentration auf die eigene Modernisierung zur Eindämmung von Krisen, einhergehend mit besserer Infrastruktur und Versorgung. Natürlich wäre das unter ersterer Konstitution auch möglich, aber der Fokus läge mehr auf den äußeren Kontakten statt auf diesem inneren Ausbau. Die Reaktion des Oberherren ist zurückhaltend, so als wolle man Bokuruge selbst entscheiden lassen. Das macht den Leuten sorgen, denn früher war der Teufel wenigstens durch subtile Andeutungen bekannt.

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    Neue Präsidentin wurde Jame Harumbe, eine Frau aus dem äußersten Westen. Ihr Vater war Rinderhirte, ihre Mutter Hausfrau und ihre drei Brüder als allgemein wenig brauchbar beschrieben. Sie dagegen hatte das heimische Dorf zurückgelassen, um in der Hauptstadt Jura zu studieren und schließlich auch erfolgreich zu promovieren. Nach diversen Runden im Justizministerium war sie schließlich zur Wunschkandidatin gekürt und dann auch gewählt worden. Neben dem Ausbau der Katastrophenvorsorge, welche alle Kandidaten umtrieb, hat sie vor allem die Überarbeitung der Gesetze in Aussicht gestellt, um sie an die Moderne anzupassen.

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    Das erste große Hindernis der neuen Regierung ist die gefährliche Grenze gegenüber Beker und die de facto Binnengrenze zu Khotso, das wenig mit Bokuruge anzufangen weiß. Die Anbindung an die Hegemonie ist damit nach den Verwüstungen und der Not auch durch Banden oder andere Freischärler bedroht, welche zur Sabotage greifen und so weiter Druck auf Bokuruge ausüben. Und das während der Oberherr kaum einen Gedanken verschwendet. Die neue Regierung ist so unsicher, dass sie nichtmal sicher ist, ob sie die Probleme überhaupt ansprechen soll.

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    Als erste Linie gegen die Ketzer von außerhalb steht der Tempelkult Bokuruge an der Grenze zu Beker bei Seite. Die Tempelgarde ist nicht ohne Grund die beste ausgerüstete Spezialkraft, welche die Hegemonie zu bieten hat. Nun gilt es nur, die Banden aus dem Land zu treiben, ohne die Situation eskalieren zu lassen. Aber sicher wird keine Nation außerhalb wegen ein paar Kriminellen aus Beker einen Konflikt mit der Hegemonie suchen, oder?

    Die Große Fraktion des Tempelkultes ist für die kulturelle Pflege und Feste sowie Feiertage zuständig.

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    Der Nationalfeiertag zum 150-jährigen Jubiläum der Republik ist trotz der Anspannungen und Sparmaßnahmen in Folge der Dürre eine extravagante Schau, die nicht so geplant war. Überraschend hat der Teufel die Schleusentore geöffnet und seine Jahrtausende an Reichtum großzügig über der Republik ausgeschüttet. Am Ende des Festaktes stellt die neue Präsidentin gar fest, dass sie nicht nur keine Ausgaben tragen musste, sondern durch die Feierlichkeiten einen Bonus angespart hat, der in die Reserve gehen soll. Natürlich sind die Boku weiterhin vorsichtig, denn der Oberherr war immer noch der Teufel. Man stand vielleicht paktierend auf seiner Seite, aber am Ende waren die Boku dann doch Kinder Gottes und so musste man ihn immer im Blick behalten, um sich nicht korrumpieren zu lassen.

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    Zur zukünftigen Vermeidung von Hungersnöten gehört auch die Anlage von Bewässerungsanlagen, die Kultivierung von Boden durch neue Zusatzpflanzen, die Einbringung von Insekten und anderen Tieren zur Föderung einer gesunden Landwirtschaft sowie die Verwendung von darauf abgestimmten Düngemitteln. Dafür scheut die Stiftung Persuna keine Mühen, gerade auch um die Autarkie soweit wie möglich zu garantieren. Mit Autarkie ist dabei vor allem gemeint, dass sich Bokuruge selbst versorgen können soll und nicht der Versuch, es nur von sich selbst allein zu leben. Menschen wollen und sollen auch Früchte und Nahrung aus anderen Erdteilen genießen dürfen.

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    Das Weihnachtsfest verbrachten die Christen Bokuruges traditionell mit Gazellenhaxe, Wurzeln und Hirseteigbrot. Also so war jedenfalls das übliche Vorgehen. Aber sehr viele Gläubige beließen es auch bei Salat und anderen bescheidenden Gerichten. Das traditionelle Weihnachtssingen ließ sich dagegen kaum jemand entgehen. Und die Kinder wussten, wenn sie besonder brav waren, kam der Weihnachtsmann mit farbenprächtigen Klamotten, die sein dunkles, lächelndes Faltengesicht einrahmten, auf einem schneeweißen Elefanten herbeigeritten, um Geschenke zu verteilen.

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    Die Idee einer hegemonialen Sportveranstaltung betrachtet man auch in Bokuruge mit gemischten Gefühlen. Hier steht jedoch die finanzielle Überlegung im Vordergrund, ob die Erholung von der Dürre nicht wichtiger wäre als Geld in sicher auch für die eigene Identität wichtigen Sport zu investieren. Schließlich konnte man auch am Ende der Regenzeiten wieder mit solch einem Ereignis rechnen. Und das wollte man dann doch vermeiden oder zumindest gut vorbereit diesem begegnen.

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  • R O L L E N S P I E L:

    Lele stand in den Trümmern ihrer Existenz. Das Haus war halb eingestürzt, der ordentlich angelegte und mühselig gepflegte Gemüsegarten zertrampelt, der Zaun nur noch Kleinholz, ihre Enkeltochter mit schweren Brüchen auf dem Weg ins Krankenhaus. Und an all dem - das wusste sie - war nicht die Elefantenherde Schuld, sondern der fette Tamul die Straße runter, der nichts auf die Reihe brachte, aber allen Ärger machte. Er musste die Elefanten gereizt haben, bis diese durchgedreht werden. Jeder wusste, dass es Tamul gewesen sein musste. Nun, genug war genug. Sie musste dem ein Ende setzen. Das gute Tonmesser hatte die Verwüstung überstanden und es war lang genug, um in Tamuls fetten Bauch gestoßen zu werden. Ja, das musste sie tun. Sie wischte die Tränen weg und ging Tamul suchen.

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