Die Säule der Stabilität - Konferenzeröffnung

  • R O L L E N S P I E L:

    Der Großwesir betritt - begleitet von Wächtern des Waldes und anderen Sicherheitskräften sowie einer Horde von Bürokraten - die Haupthalle und nickt den Anwesenden zu.


    Willkommen zur Konferenz zur Stabilisierung des Nordens Nericas. Dies wird keine leichte Aufgabe vor allem im Angesicht der vielfältigen Probleme und Konfliktherde, welche nicht nur Wohlstand und Stabilität, sondern regelmäßig Leben und leibliches Wohl in erheblichen Maße gefährden. So es uns gelingt, hier eine Lösung für die Probleme anzustoßen, plant die Hegemonie der geschundenen Wirtschaft des Nordens mit einem Infrastruktur- und Investitionsprojekt zur weiteren Stabilität zu verhelfen, welches unter anderem den Bauer einer transnericanischen Eisenbahn und einer zusätzlichen Schnellbahn beinhaltet sowie den Aufbau von speziellen Wirtschaftszonen und sicheren Tourismusgebieten mit einem umfassenden Reiseführer, welcher Qualitätsmerkmale durch eine öffentliche Kommission aufweist.


    Doch bis dahin wird es ein langer Weg sein, in denen die sicherheitspolitischen und sachlichen Fragen zu einem befriedigenden Ende gebracht werden sollten. Leider konnte die Regierung Al-Bathias vorerst nicht an der Konferenz teilhaben, was uns einen Rückschlag versetzt. Dennoch sollte es uns gelingen, eine zufriedenstellende Raumordnung auf den Weg zu bringen.


    R O L L E N S P I E L:

    Er lässt seinen Blick durch den Raum gleiten.


    Lassen Sie mich zunächst versichern, dass die Hegemonie keine Absichten hegt, ihre Ansprüche auf den Osten Farnestans umzusetzen. Eine solche Anstrengung ist noch für unbestimmte, aber definitiv Jahrzehnte umfassende Zeit nicht in den Möglichkeiten enthalten, egal ob dies der Wunsch der dort lebenden wäre oder auch nicht. Im gleichen Maße wird die Hegemonie dort jedoch auch keine anderen Ansprüche dulden. Ebenso wird der Onak vollumfänglich weiter Gebiet der Hegemonie sein und steht in seiner territorialen Integrität nicht zur Debatte. An der Grenze zu Al-Bathia wird jedoch eine autonome Republik der dort lebenden einheimischen Minderheit errichtet. Ebenso steht die Republik Khotso da, auch wenn eine Teilnahme dieser Entität in dieser Konferenz deshalb nicht vorgesehen wurde, weil die Administration dieser autonomen Einheit nicht arbeitsfähig ist.


    Die Konferenz muss sich nicht nur mit diesen Themen befassen, sondern soll auch als Rahmen für Gespräche in einem wirtschaftlichen, soziologischen, ideologischen, diplomatischen und militärischen Themenkomplex dienen. Es ist der Wunsch der Regierung der futunischen Hegemonie, die Region hier und in Zukunft zu stärken und ihr jenseits machtpolitischer Erwägungen auch gegen Ansprüche und Bedrohungen von außen Langlebigkeit und Widerstandskraft zu verleihen.


    Ich bitte nun die Gesandten, einmal kurz die Vorstellungen und Erwartungen ihrer Delegationen vorzulegen, bevor Akash Afaslizo al-banabi einen Überblick über die genaueren Probleme des Onak mit seinem südlichen Nachbarn gibt.

  • Da sich niemand hierzu äußern will, erlaube ich mir an dieser Stelle die Situation im Onak zu schildern. Wie vielleicht bekannt ist, verfügt Farnestan bereits seit Jahren über keine erkennbare Staatsgewalt. Entsprechend ist die Grenze zum Onak - zum Großteil über Hügelketten und Steinwüstenkämme definiert - unkontrollierbaren Überschreitungen und zum Teil auch bewaffneten Überfällen ausgesetzt. Die Hegemonie ist im Onak vor allem mit dem Aufbau von Strukturen beschäftigt und verfügt dort nicht über genügend Material und Personal, um eine wirkliche Grenzsicherung von ein paar Tausend Kilometern in einem lebensfeindlichen Gebiet durchzuführen. Dazu kommt die Dreistigkeit von Söldner- und Plündertrupps, die auf dem Gebiet des Onaks nach Erz und Öl suchen und ihre Beute dann nach Farnestan verbringen ohne dass man diesen zeitnah habhaft werden kann.


    Eine Eskalation des Ganzen zieht eine durchaus reale Kriegsgefahr nach sich, die zwar kurzfristig zur Besetzung Farnestans führen mag, dann aber in eine unmögliche Kontrollsituation münden würde, da Geographie und Demographie unwegbare Hindernisse darstellen. Die zahlreichen Schluchten, Berge und Höhlen sind faktisch nicht zu überwachen. Es kann also nur Ziel sein, die staatliche Kontrolle in Farnestan zu garantieren oder zumindest in den Grenzregionen verlässliche Sicherheitszonen einzurichten, um ein Abrutschen der Region ins Chaos zu verhindern.


    R O L L E N S P I E L:

    Er misst alle Anwesenden mit einem kühlen Blick.


    Im Gegensatz zur Hegemonialregierung sieht der Onak keine explizite Verantwortung oder Schuld bei den anwesenden Parteien und ist bereit, mit allen willigen Partnern für eine multilaterale Sicherheitslösung zu kooperieren. Im Moment sieht es mehr danach aus, dass Bandenchefs in den Randzonen zu Kriegsherren aufgebaut werden müssten, um Puffer zu bilden und ich denke, wir wissen alle, wie verlässlich solche Kooperationen sind.

  • R O L L E N S P I E L:

    Findet, dass die Herrscher nun genug Zeit hatten, um sich zu melden, und ergreift das Wort.


    Geschätzte Anwesende!


    Lassen Sie mich vorab den futunischen Gastgebern für die Einladung und die Gastfreundschaft danken. Zur Sache:


    Natürlich ist der Schwarze Hahn daran interessiert, dass jenseits seiner Grenzen im Nordosten stabile politische Verhältnisse herrschen. Zwar befinden sich die schwarzhahnische Frontier in der grossen Ebene des Grünen Flusses durch Gebirge abgetrennt von Farnestan und es führen auch keine brauchbaren Verkehrsverbindungen über diese Gebirge von hier nach da. Dennoch wäre vorstellbar, dass Kämpfe in Farnestan auch zu Grenzverletzungen gegenüber uns führen. Wir sehen aber diese Gefahr als gering ein, auch weil unsere allenfalls bedrohte Frontier sehr dünn besiedelt ist.


    Der Schwarze Hahn ist bis jetzt erst einmal über die Grenze nach Farnestan gedrungen und auch nur in der Luft mit Aufklärungsdrohnen, um sich ein Lagebild zu verschaffen. Bodeneinsätze dort sind natürlich möglich, aber wie der Oberste Fürst des Onak bereits ausgeführt hat, ist das Gebiet für militärische Operationen sehr schwierig. Der Zwölferrat - das oberste Regierungsorgan des Schwarzen Hahns - hat kein Interesse daran, in einen Krieg in Farnestan verwickelt zu werden. Sollten von dort Kämpfer in unser Land eindringen, würden wir sie natürlich vernichten, aber eine Verfolgung in die zerklüftete Bergwelt Farnestans wäre wohl militärisch wenig effizient.

  • Werte Lallas und Sidis,


    vorweg möchte ich um Verständnis bitten, dass ich mir so viel Zeit für meine Worte ließ. Auch ich möchte mich für die Einladung bedanken und auch für die Teilnahme weiterer werter Gäste.


    Auch uns ist an einer starken Stabilität dieser Region gelegen. Viel zu lange Zeit war und wird die Region als Spielball nord-anticäischer Mächte verstanden, die kein anderes Interesse an den Menschen und Landen dieser Region haben außer Prestige und Kartenfärben. Ich möchte hier auch klar Dreibürgen ansprechen, das im äußersten Nord-Westen von Nerica die Menschen dieses Kontinents herabdrückt und herabwürdigt.


    Unser Interesse ist es, dass wir uns gemeinsam davon deutlich und klar abheben und auch die targischen Gefilde sind bereit entsprechend in diese Region zu investieren und wir haben auch die notwendigen Schritte getan um die Selbstbestimmung in Kijanibonde auszuweiten beziehungsweise aufrecht zu erhalten.


    Eine Beibehaltung des territorialen Status Quo ist auch in unserem Interesse und wir sind bereit in gewissem Maße auch unterschiedliche Parteien bei der Lösung etwaiger humanitärer oder auch militärsicher Probleme zu unterstützen. Wir hätten nericanische Kräfte diesbezüglich zur Verfügung.


    Kijanibonde selbst ist auf vielen Ebenen ein äußerst heterogener Staat und wir würden durchaus von einer allgemeinen Stabilität in Nord-Nerica profitieren, die sich auch positiv auf uns auswirken würde.


    Wenn wir in Bezug auf dieses Vorhaben erfolgreich sind können wir auch in Zukunft für aktuelle und zukünftige nachbarschaftliche Verhältnisse an einer Vertiefung geografischen und soziologischen Wissen arbeiten. Eine Verbindung und Vernetzung unserer unterschiedlichen Gebiete läge auch in unserem Interesse. Wir denken, dass eine Steigerung des Handels den gemeinsamen Kuchen - um eine Metapher zu verwenden - größer macht.

  • Das ist genau das Problem an der diffusen Situation in Farnestan. Während man etwa in Al-Bathia doch ein recht gutes Bild aller möglichen Streitparteien gewinnen kann, so ist das in Farnestan nicht möglich. Generell scheinen dort Bandenchefs, Beamte, Stammesführer und Schieber wöchentlich oder monatlich zu wechseln. Deswegen ist es an sich schwierig, genaue Zuständigkeiten oder Legitimationen auch nur zu erahnen. Selbst unsere Analyse von Drogen- und Waffenschmuggel, die wir sonst recht leicht durchschauen können, führt nur in einen undurchsichtigen Sumpf von Verbindungen und Netzen, was umso ironischer ist, da Farnestan nicht einen einzigen Fleck Sumpfland besitzt. Dazu kommt eben auch die Zerklüftung der Berge mit ihren zahlreichen Tunnen und Höhlensystemen sowie der Mangel an moderner Technik, welche eine Infiltration kleiner verschworener und abgeschotteter Gemeinschaften wesentlich erschwert. Unsere Überwachungstechnik ist sehr gut - aber die Gedanken von funklosen Netzwerken oder meterdicken Bergwänden mag sie nicht zu durchdringen.


    Wenn jemand mehr Erkenntnisse besitzt, nur immer her damit.

  • Wir haben keine relevanten Erkenntnisse mehr als jene, die hier bereits genannt wurden. Es könnte sein, dass die ehemalige Rot-Kijanibondesische Regierung irgendwelche Kontakte hat.


    R O L L E N S P I E L:

    Er verzieht etwas das Gesicht.


    Aber ich wage zu bezweifeln, dass diese aktiviert werden sollten beziehungsweise bin skeptisch was die Nützlichkeit betrifft. Aber das sind durchaus primär ideologische Fragen, zu denen gerade in Futuna andere Ansichten herrschen, da falls ich mich recht entsinne Futuna mit den sonst verbreiteten Einteilungsschema noch weniger anzufangen weiß als wir in Targa und dem Medianischen Raum.

  • Ich werde der Hegemonie einige Kontakte weitergeben lassen, dann können die dortigen Dienste entscheiden ob es von Nützlichkeit oder eben nicht ist.


    Meiner Meinung nach gibt es keine spezifischen Unruhe-Herde im Norden von Nerica oder wollen wir das Spektrum unserer Betrachtung erweitern?


    Die Frage, die sich meiner Meinung nach auch angesichts dieser Eröffnung stellt ist, wie die drei Haupt-Player und das sind nun einmal der Schwarze Hahn, Futuna und Targa in dieser Region miteinander umgehen oder eben nicht umgehen wollen, vielleicht wäre das auch ein entsprechendes Thema.

  • Die Hegemonie ist dem nicht abgeneigt. Soll das in einem eigenen Raum oder gleich hier besprochen werden? Grenzen abzustecken ist ja immer einfacher als Zugeständnisse zu machen, daher wäre als erster Schritt sicher gut zu wissen, welchen Umgang die Partner speziell nicht wissen. Bewaffnete Auseinandersetzungen setze ich jetzt als selbstverständlich voraus.

  • Mein Dame, meine Herren, zur Situation in Farnestan kann ich folgendes beitragen: Die staatliche Ordnung dort ist weitestgehend zusammengebrochen. Die legitime Regierung der Republik, die sich vor mehr als zehn Jahren nach Fazar-i-Sharaf zurückgezogen hat, beherrscht nach unseren Informationen kaum noch mehr als das unmittelbare Umland dieser Stadt in den Bergen. Die einstige Hauptstadt Natul steht unter Kontrolle der schiitischen Modschtahid-Bewegung, die zuletzt durch sunnitische Terroristen in arge Bedrängnis geraten ist. Im Rahmen der Operation Nuqtat Tahul haben wir in der vergangenen anderthalb Jahren eben jene Terroristen, die auch al-Bathía angegriffen haben, aus unserem Land vertrieben.

  • Eine Gefahr für andere Staaten der Region kann nicht völlig ausgeschlossen werden, Großwesir. In al-Bathía haben wir wie gesagt wesentliche Stützpünkte der Islamisten vernichtet. In Farnestan allerdings befinden sie sich offenbar weiter auf dem Vormarsch. Durch ihre radikal-sunnitische Ideologie richten sie sich nicht nur gegen andere Religionen, sondern auch gegen Farnestans Schiiten und Sunniten mit anderer Glaubenspraxis. Gerade in Ihrem Onak könnte ihre Botschaft unter Umständen auf offene Ohren stoßen.

  • Möglicherweise – ich kann das nicht mit Gewissheit sagen, aber die Erkenntnisse unserer Aufklärung deuten darauf hin – gibt es bereits netzwerkartige Verbindungen radikaler Sunniten aus Farnestan in unbeteiligte Drittstaaten.

  • Danke für Ihre Ausführungen. Sehen Sie denn Möglichkeiten, solche Agitation wirksam zu unterbinden? Oder gar die Entstehung zu verhindern? Der Onak ist zu groß und unwegsam, um ihn dauerhaft zu überwachen. Ich halte die Gefahr für das Kernreich für sehr gering, aber es ist die Aufgabe der Hegemonie, alle Gebiete nach besten Möglichkeiten zu schützen.

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