Karam Ba'anti sah sich in seiner Werkstube um und zog die Augenbrauen zusammen. Wieder war ein Tag vergangen ohne dass er etwas Anständiges zu Papier bringen konnte. Sicher gab es die Errungenschaften des digitalen Zeitalters, doch er bevorzugte das Muster der Tinte auf dem feinen Papier, das leichte Kratzen des Stiftes und den Geruch fertiger Werke. Außerdem waren Bildschirme nicht gerade eine gesunde Angelegenheit und für die dreidimensionalen Effekte hatten wohl nur die wirklichen Wohlhabenden und die großen Organisationen und Institutionen. Ein mittlerer Beamter in der Gartenaufsicht von Thond hatte diese Möglichkeiten wohl kaum. Und nun musste er sich um das dringende Probleme des Befalls kümmern. Aber dem Bund zu schreiben war nicht einfach, wo doch die Beziehungen zum Rest von Tarawa so vergiftet waren. Er schüttelte den Kopf und machte sich an Versuch Siebenundzwanzig. Vielleicht gelang es ihm ja an diesem Abend ein Schreiben zu verfassen, dass nicht seine völlige Verachtung für die Tarawari und ihre naive und dumme Regierung zum Ausdruck brachte.
Gärten von Thond: Schreiben an den Bund des Einhorns
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R O L L E N S P I E L:
Yadi Ha'anth sagt ihr Kommen für das Ende der Woche zu, nachdem sie den Kürzeren in der Auslösung gezogen hatte.
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R O L L E N S P I E L:
Langsam fragt man sich in den Gärten, ob da wirklich noch wer kommt oder ob das wieder nur so eine tarawarische Spinnerei war wie der minderwertige Kaffee und Tee, den man als futunische Qualitätsprodukte zu vermarkten gedenkt.
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R O L L E N S P I E L:
Mit einiger Verspätung trifft die Gesandte schließlich ein und bittet entschuldigend um ein Treffen.
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R O L L E N S P I E L:
Das Treffen wird der Gesandten schließlich gewährt. Karam Ba'anti empfängt sie in seinem Gartenzimmer, eine Mischung aus Gewächshaus und Empfangsraum, in dem seltene Blumen gezogen werden, die später dann für komplexe Blumenmuster in den Gärten verwendet werden. Die Luft ist warm und feucht, jedoch nicht drückend. Einige Teeschalen stehen bereit genau wie Nüsse und Feigen.
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Nimm doch etwas Tee. Ja, wir haben es hier mit Ungeziefer zu tun, das sich aus südlicher Richtung in die Gärten vorgewagt hat. Wir haben mit diesen Käfern keine Erfahrung und sie befallen unsere Orchideengärten. Da sie aus Tarawa stammen, schien mir Expertise von dort angebracht.
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Wie sehen denn diese Käfer aus? Ich brauche dann doch konkretere Informationen, um das angemessen zu beurteilen. In den Staaten Tarawas gibt es Tausende Käfersorten und sicher fressen auch einige Blumen.
R O L L E N S P I E L:Die junge Frau nimmt dann doch eine Schale Tee und versucht nicht überrascht zu sein, weil dieser so gut ist - und scheinbar mit Sorgfalt handgebrüht wurde.
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Du kannst dir die Gärten und die Käfer genauer ansehen. Je schneller desto besser. Ich glaube nicht, dass unsere Isolationsmaßnahmen wirklich effektiv sind. Da wäre ein rasches Handeln sicher hilfreich.
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R O L L E N S P I E L:
Die Gesandte stellt die Teeschale zurück.
Sollen wir dann gleich gehen?
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Natürlich, ich wollte nicht unhöflich sein. Bitte sieh es mir nach. Gibt es auch eine Kleinigkeit zu speisen?
R O L L E N S P I E L:Sie wirkt sichtlich nervös, aber Tarawari verbergen sich auch nicht so sehr wie Hochfutunen.
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Natürlich, ich lasse etwas bringen. Salat? Gebäck? Oder doch lieber etwas Deftiges? Wir können auch ein Auswahl an kleineren Speisen zu uns nehmen. Die Wahl liegt bei dir.
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Ich glaube, Salat wäre wohl das Beste. Ein paar Nüsse vielleicht. Die Hitze beginnt ja bald.
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In Ordnung, ich werde einen Salat mit Nüssen bringen lassen. Und eine deftige Suppe für mich. Die kann ich nur empfehlen. Sie ist mit Sumpfschwein und Wurzeln.
R O L L E N S P I E L:Er gibt entsprechende Anweisungen auf seinem Datenpad.
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Danke, später vielleicht. Wann haben denn die Probleme begonnen? Und wieviele Gärten sind befallen? Ist die Plage geographisch irgendwie begrenzt?
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R O L L E N S P I E L:
Einen Moment betrachtet er seinen Gast schweigend. Die Falten seines Anzugs sind nicht mehr in der richtigen Form, Knitter kam dazu. Seine linke Augenbraue hebt sich kurz und senkt sich gleich wieder.
Nun, es ist nun einige Monate alt, ich denke, der letzte Oktober war ein definitiver Zeitraum, in dem wir die Insekten dauerhaft beobachten konnten. Und es betrifft in erster Line die Gärten im Osten, zwischen Varn und Bathum. Aber einzelne Gärten westlich davon sind nunmehr auch befallen. Bald werden sie hier sein, wenn die Plage voranschreitet.
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Mit welcher Geschwindigkeit nimmt die Ausbreitung denn zu? Und sind die Gärten insgesamt betroffen oder nur einzelne Bereiche oder spezielle Pflanzen?
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Ich glaube, zur genauen Ausbreitung sollten wir die Gartenvorsteher befragen. Und auch zu den anderen Spezifikationen. Aber es sind etwa vierundzwanzig Gärten betroffen. Und es gibt keine Anzeichen dafür, dass es mit zunehmender Ausbreitung abschwächt. Ein genaues Muster lässt sich nicht ablesen.
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Wie groß ist denn so ein durchschnittlicher Garten? Aber ich werde das im Hinterkopf behalten.
R O L L E N S P I E L:Sie macht sich ein paar Notizen auf ihrem Datenpad.
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