Targa - Livornien - Liveübertragung

  • R O L L E N S P I E L:

    In gewisser Weise ist die Weltmeisterschaft auch ein Heimspiel für Faantir Gried. Es ist eine Veranstaltung, in welche die Stiftung Persuna eine Menge Geld investiert hat, was unter den Aspekten der Freiwirtschaft eine grandiose Steuerersparnis darstellt. Es ist eine Veranstaltung, bei der die Stiftung als Hauptinvestor und Produzent auftritt und alles mit Werbung vollkleistern konnte. Und es ist eine Veranstaltung, welche Druck von der überhitzten futunischen Wirtschaft nimmt und die Schmelze aufschiebt.


    Und noch dazu konnte hier in Bereichen, wo die Stiftung keine so großen Standbeine hat, Medien und Kommunikation, über die Zuteilung von Senderechten bestimmt werden. Da die Medienlandschaft in der Hegemonie vornehmlich modern digital ist, werden die Lizenzen für die analoge Übertragung an irgendwelche Ausländer spielweise verkauft - sollen die doch mit ihren rückständigen Technologien glücklich werden und ihr analoges Fernsehen daheim weiterspeisen - ein weiterer technologischer Nachteil ist nur zu Futunas Vorteil.


    Dazu kommt nun, dass er hier live und in Farbe seine Ergüsse zu fremden Mannschaften loswerden kann, auch wenn er sich im Sinne des Gastgebers von wertenden Bemerkungen über die Unterlegenheit der Gäste wahrscheinlich zurückhalten sollte - mal sehen, ob ihm danach ist.


    Willkommen hier bei der Liveübertragung des Spiels Livornien gegen Targa. Da mein Flug etwas Verspätung hatte, scheint man schon begonnen zu haben. Aber ich kann sie beruhigen, von einigen lahmen Joggingübungen der Targer abgesehen, hat sich noch wenig getan. Das livornische Team sieht dagegen eher abwartend aus, aber nun, da ich endlich da bin, haben sie auch die Erlaubnis, anzufangen!

  • Und nun nimmt das livornische Spiel tatsächlich Fahrt auf. Fabian Niederlechner wirkt wie der Fühler einer schüchternen Schnecke, die aus ihrer Schale lugt, absolut ungläubig, dass gerade ihm der Ball zugespielt werden könnte. Er weiß ab schon, wo er hier ist? Nun, Jaron ibn Muhammed, will es ihm gleich mal zeigen. Aber so dann wohl doch nicht, denn nun läuft Niederlechner tatsächlich mit dem Ball los, mitten in die Umkreisung von David Ben Isaak, Abdullah ibn Rahman und Hassan ben Ismail hinein. Doch halt, da spielt er ab. Schwerer Fehler der targischen Abwehr, Jens Kohlhammer steht völlig frei. Sein Gesicht, das kann man auf den Großbildschirmen und beim Zoomen auf den digitalen Aufnahmen sehen, ist zu einem überlegenen Grinsen verzogen. Zu früh? Doch nein! Tor! 1:0 für Livornien!

  • 3:0 für Livornien - aber stand es nicht eben noch 1:0? Ja, aber so schnell wie sich Livornien den Ball bei den beiden Angriffen sicherte, kann man verstehen, warum die targische Abwehr so planlos im Kreis rennt! Der targische Torhüter Sanam al Rashim sieht aus, als würde er gleich einen Herzanfall bekommen. Kohlhammer war diesmal nicht der Täter, aber seine beiden Vorlagen hat die andere Stumspitze, Fabian Schwaab, erfolgreich verwandelt. Und ja, es sind wirklich erst sechs Minuten vergangen! War es das bereits mit dem Spiel oder wachen die Targer jetzt endlich auf? Nun, erstmal Halbzeit!

  • In der zweiten Halbzeit sieht es fast so aus, als ob die targische Mannschaft aus ihrer Trägheit erwacht. Aber ob es so klug ist, alle für den Sturm einzusetzen? Ja, ich kann es auch kaum glauben, aber die targische Taktik sieht es offenbar vor, alle bis auf Torhüter und zwei Verteidiger vorlaufen zu lassen . . . mitten in die Abseitsfalle! Sauber! Doch halt, da blocken sie den livornischen Abstoß direkt ab und diesmal scheint das. . . - Moment, wer hat da gerade geschossen? Ich glaube, es war Ilias el Haseb. Nein! Die Wiederholung zeigt, dass es Sami el Barq war. Von hier oben sehen sie wirklich verdammt gleich aus, schwarzhaarig, hochgewachsen, von eher schlanker Statur. Damit steht es 1:3! Wird das der Auftakt sein, um das Ruder herumzureißen?

  • Ja, da ging den Targern nach dem einen Angriff doch die Puste aus. Die targische Abwehr ist wirklich schwach. Das versuchte Faul war so offensichtlich peinlich, dass es nur eine gelbe Karte für Faith al Hesn gab, danach wurde er dann auch schnell ausgewechselt. Der targische Torhüter resigniert, stets bemüht aber zu schwach. Und dann setzen die Livornier den Schlussstrich. Freie Fahrt auf das targische Tor. Zwei weitere Tore, eines von Jörn Meyer, der offenbar nicht im Mittelfeld bleiben wollte bei einem solch leeren Abwehrraum, und ein weiteres Tor vom Spielmacher des Tages, Kohlhammer, und damit klingt die Partie mehr oder weniger aus. Schade, die Überlegenheit der Livornier nahm dem Spiel dann doch die besondere Würze.

  • Die Livornier wissen natürlich, dass man weder Sieg noch Niederlage nach dem ersten Gruppenspiel (zumal in einer Fünfergruppe) überbewerten sollte. Man freut sich über den Sieg - gewiss - ein guter Start ins Turnier, aber nun gilt es, in aller Bescheidenheit in die Schildkrötengrotte zurückzukehren, um sich auf das nächste Spiel vorzubereiten.

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